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Die #gastrohelden-Qualifizierung von georgs.plus öffnet  Menschen die Tür zu gastronomischen Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes.

Für Elena Schumann (Name geändert) ist es eine große Chance: Die Schülerin mit sonderpädagogischem Förderbedarf einer Bochumer Hauptschule befürchtete, dasses für sie schwer werden könnte, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Dank der Stiftung Sozialwerk St. Georg nimmt sie nun am Projekt #gastrohelden teil, das im September 2024 an den Start ging. Die #gastrohelden-Qualifizierung von georgs.plus, dem Inklusionsunternehmen des Sozialwerks, öffnet „Menschen aus Werkstätten für behinderte Menschen“ (WfbM) oder jungen Menschen mit Schwerbehinderung beziehungsweise sonderpädagogischem Förderbedarf die Tür zu gastronomischen Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes. Die 9-monatige Qualifizierung im renommierten H+ Hotel in Bochum verbindet Theorie und Praxis im Hotelbetrieb.

Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, sich in den Bereichen Küche oder Service zu qualifizieren und ein von der Industrie und Handelskammer (IHK) anerkanntes Zertifikat zu erwerben. Elena Schumann hat sich für den Bereich Service entschieden und profitiert von einem auf ihre schulischen Bedürfnisse abgestimmten Wochenplan,
der einen Schultag, einen Theorietag und drei Praxistage umfasst. Um auszuprobieren, ob die Gastronomie für sie später infrage kommt, hat die junge Frau bereits ein Praktikum im Bochumer Hotel H+ absolviert.

Die Kosten für die Kurs- und Projektleitung des Qualifizierungsprojektes #gastrohelden übernimmt der Landschaftsverband Westfalen- Lippe (LWL) als Gruppenmaßnahme. Das H+ Hotel erhält zudem einen Zuschuss für die Praxisanleitung. Sachkosten wie technische Ausstattung, Arbeitskleidung, Fahrtkosten, Öffentlichkeitsarbeit, Exkursionen und Seminarräume werden jedoch nicht finanziert. Um diese Lücke zu schließen, wurde mit dem LWL eine monatliche Teilnahmegebühr von 200 € für insgesamt 9 Monate vereinbart, die normalerweise von der WfbM getragen wird. „Obwohl das Projekt auch Schülerinnen und Schülern von Förderschulen eine berufliche Perspektive bieten soll, gab es für die Teilnahme von Elena Schumann ein Problem“, erklärt Gitta Bernshausen, stellvertretende Vorsitzende der Stiftung: Die Schule kann die Teilnahmegebühr nicht übernehmen. Deshalb springt die Stiftung Sozialwerk St. Georg ein und fördert die Kosten von insgesamt 1.800 Euro, damit die Schülerin die Qualifizierung abschließen kann. Zwar übernimmt die Stiftung grundsätzlich keine Einzelförderungen. „In diesem Fall soll aber erprobt werden, wie Schülerinnen und Schüler mit Assistenzbedarf schon
 während der Schulzeit auf eine spätere Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereitet werden können“, so Bernshausen. „Im Anschluss an die Projektphase kann dann auf Basis der gewonnenen Erfahrungen ein festes Angebot für diese Zielgruppe entwickelt und etabliert werden.“

Die Stiftung fördert hier also ein Pilotprojekt mit dem Ziel, die Möglichkeit der #gastrohelden-Qualifizierung langfristig auch anderen Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf zugänglich zu machen.