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„Jedes Projekt hat etwas Besonderes“

Interview mit Dieter Czogalla und Bernd Lepping

Herr Czogalla, Herr Lepping, Sie beide sind nun schon seit vielen Jahren bei der Stiftung aktiv. Was hat Sie damals dazu bewogen, sich bei der Stiftung zu engagieren?

Czogalla: Bereits als Vorstandssprecher im Sozialwerk St. Georg konnte ich die Gründung der Stiftung im Jahr 2002 mit auf den Weg bringen. Damit wollten wir eine weitere Möglichkeit schaffen, Menschen zu unterstützen und Teilhabechancen zu verbessern. Dies hat dank unserer vielen Spender und Zustifter von Anfang an hervorragend funktioniert. Daher habe ich mich nach meinem Eintritt in den Ruhestand gefreut, dass ich mich ab 2014 bei der Stiftung als Vorstandsvorsitzender ehrenamtlich engagieren konnte.

Lepping: Als ich gefragt wurde, ob ich mich gerne bei der Stiftung einbringen würde, war ich sofort einverstanden. Seit 2011 engagiere ich mich als stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Ich finde es wichtig, Menschen, die in der Gesellschaft oft benachteiligt werden, zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass die Spendengelder so genutzt werden, dass sie eine möglichst große Wirkung entfalten können.

Warum ist die Stiftung Ihrer Meinung nach nicht mehr aus dem Sozialwerk wegzudenken?

Czogalla: Die Menschen im Sozialwerk wissen, dass die Stiftung überall dort helfen kann, wo die öffentliche Finanzierung nicht ausreicht, um Teilhabewünsche abzudecken. In den vergangenen 20 Jahren konnten mithilfe der Stiftung über 170 Projekte mit mehr als 600.000 Euro finanziert werden. Alle diese Projekte haben dafür gesorgt, die Lebensqualität von Menschen zu verbessern – sei es durch ein inklusives Miteinander oder durch Hilfsmittel wie zum Beispiel spezielle Fahrräder, durch die die Klientinnen und Klienten mehr Autonomie gewinnen konnten.

Lepping: Die Stiftung ist regional mit den Einrichtungen im ständigen Austausch, sodass wir schnell mitbekommen, wo Unterstützung wirklich notwendig ist. Auf diese Weise konnte die Stiftung in den vergangenen Jahren viel Gutes bewirken. Und auch in Zukunft können die Klientinnen und Klienten darauf bauen, dass wir zur Verfügung stehen, um das inklusive Miteinander zu fördern oder Menschen zu mehr Autonomie zu verhelfen.

Welche Projekte in den vergangenen Jahren lagen Ihnen besonders am Herzen?

Czogalla: Natürlich waren alle unsere Förderprojekte wichtig und notwendig. Trotzdem hat sich die Stiftung für einige besonders engagiert. Ein Beispiel dafür ist die Reithalle in Ascheberg, in deren Bau die Stiftung über die Jahre rund 50.000 Euro investiert hat. Hier können nun heilpädagogische Reittherapien angeboten werden. Auch die Kirche St. Anna in Gelsenkirchen wurde von der Stiftung mit verschiedenen Projekten unterstützt. Heute ist St. Anna zu einem spirituellen Zentrum geworden, in dem jeder Mensch willkommen ist. Damit dies möglich werden konnte, hat die Stiftung unter anderem die Licht- und Lautsprecheranlage und viele Workshops und Konzerte gefördert. Sehr stolz kann das Sozialwerk zudem auf die Theatergruppe Blitzlicht sein. Auch diese haben wir in den vergangenen Jahren regelmäßig unterstützt, mit Zuschüssen für das technische Equipment, aber auch durch geförderte Aufführungen in verschiedenen Städten.

Lepping: Sehr gut gefallen hat mir auch das Projekt mit dem von uns geförderten Drachenboot, das wir gemeinsam zu Wasser gelassen haben. Hier konnten wir ein großartiges Miteinander erleben. Die Freude der Klientinnen und Klienten war sichtbar und auch die örtliche Presse berichtete entsprechend. Der Auftritt der Theatergruppe Blitzlicht bei Habbels in Schmallenberg wurde von einer größeren Zuschauermenge bewundert. Die anschließenden Gespräche mit den Schauspielenden sind mir in lebhafter, Erinnerung geblieben. Mir haben oft auch kleinere Initiativen imponiert, wie zum Beispiel die tiergestützte Therapie in Bad Laasphe. Es war einfach großartig, wie sehr die Klientinnen und Klienten von dem Zusammensein mit den Hühnern und Pferden profitiert haben.

Czogalla: Tatsächlich muss man in der Rückschau sagen, dass jedes Projekt, das von der Stiftung gefördert wurde, etwas Besonderes hatte.

Lepping: Zu den Höhepunkten gehören bis heute zudem die verschiedenen inklusiven Veranstaltungen im Bereich Kunst und Kultur. Hier herrscht stets eine ausgelassene Stimmung und das ist sehr schön mitzuerleben.

Seit 2014 ist Dieter Czogalla (li.) als Vorstandsvorsitzender der Stiftung aktiv. Sein Stellvertreter Bernd Lepping (re.) ist seit 2011 auf seinem Posten. Mit ihnen bestimmt das aktuelle Kuratorium über die Verteilung der Fördermittel. Zu diesem gehören Dr. Ingo Westen, Brigitte Betz, Heinz-Dieter Neumann, Uwe Penth, Hans Günter Stork.